new trinity and unity | Auf der Suche nach der »Seele Europas«


Auf der Suche nach der »Seele Europas«

Titelseite: Auf der Suche nach der Seele Europas

Diese Studie zu anthropologischen, sozialwissenschaftlichen und zeitgeschichtlichen Aspekten des Themas ist angeregt vom Logo des BürgerschaftsPasses für die Europäische Union. Er ist eines der wesentlichen operativen Gestaltungselemente des Projektes Impuls21-Europäische BürgerschaftsBewegung für einen eu-weiten Volksentscheid zur vertraglichen Regelung der dreistufigen Volksgesetzgebung [gleichzeitig mit der Wahl zum Europäischen Parlament im Juni 2009]

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Was wir anregen wollen

Mit dem vorliegenden Beitrag greifen wir ein Thema auf, das in den frühen neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vom damaligen Präsidenten der Kommission der Europäischen Union, Jacques Delors, ins Gespräch gebracht wurde und seither aus verständlichen Gründen nicht mehr zur Ruhe gekommen ist. Aus verständlichen Gründen zunächst einmal deshalb, weil in der Gegenwart mit dem Begriff »Seele« ganz allgemein und gar noch auf einen ganzen Kontinent bezogen gefragt, kein unmittelbares Verständnis mehr verbunden zu sein scheint. Es ist rätselhaft geworden, mit welcher Wirklichkeit man es bei der Seelenfrage zu tun hat. Weder in der Wissenschaft, noch in der Kunst, noch in den Religionen oder in der Alltagsrede besteht auch nur im geringsten eine übergreifende, gemeinsame Vorstellung von welchem Phänomen dabei eigentlich die Rede ist. Es herrscht ein kaleidoskopisches, nicht zu entwirrendes Bild von der Sache, die - ganz gegensätzlich interpretiert - besprochen und beschrieben wird, wenn es um dieses Thema geht.

So wird fleißig weiter drauflosgeredet, unablässig theoretisiert und viel publiziert. Wir sind uns im klaren, dass unser Beitrag zunächst auch dazu gezählt und in diesen Strudel hineingeraten könnte. Doch wir meinen, er unterscheide sich von den anderen in unserer Studie pars pro toto berührten, einschlägig relevanten Positionen dadurch, dass mit ihm zumindest der Versuch gemacht ist, die Frage nach der »Seele Europas« nachvollziehbar phänomenologisch konkret zu beantworten. Für die einen vielleicht anregend oder auch überzeugend, für andere nicht. Jedenfalls könnte der Diskurs, den wir damit eröffnen wollen, durch die neuen Gesichtpunkte, die wir einführen, eine Bereicherung erfahren.
Notwendig dazu erschien es uns, dem Leser - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - nicht nur Einblick zu geben in einige der Vorstellungen, die zu diesem Begriff schon seit bald einem Jahrhundert und auch aktuell zirkulieren und diese kritisch zu kommentieren, sondern darüber hinaus zu drei Aspekten, nach denen wir das Thema behandeln, bisher zum Teil so noch nie angedachte Gesichtspunkte darzustellen und zur Prüfung anzubieten.

Natürlich könnten und müssten speziell diese Erkenntnisinnovationen viel eingehender und ausführlicher entfaltet werden, als es uns hier möglich war. Vielleicht ergibt sich in absehbarer Zeit dazu eine andere Gelegenheit. Wir sind in jedem Fall dankbar für jedes sachbezogene Echo und stehen auch für Vorträge und zur Teilnahme an Diskussionen gerne zur Verfügung.

Achberg/Wien, 15. August 2008

Wilfried Heidt, Gerhard Schuster