Besichtigung eines dramatischen Jahrhunderts aus neuer Perspektive: 1884* - 2019**
* »Ein freier Blick in die Gegenwart« [Rudolf Steiner]
** 100 Jahre »Dreigliederung des sozialen Organismus«
Auftakt zu einem Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt
im Humboldt-Haus des Internationalen Kulturzentrums Achberg
I. Im Jahr 2009 werden wir - Interesse an der geschichtlichen Entwicklung der neueren und neusten Zeit vorausgesetzt - an eine ganze Kette von Ereignissen erinnert sein, welche durch die mit ihnen verbundenen Kräfte Nachwirkungen bis in die Gegenwart hinein haben und auch noch weit in die Zukunft des 21. Jahrhunderts hinein haben werden.
Grosso modo muss man eigentlich eine Spanne von mehr als zwei Jahrhunderten überblicken, also die Zeit, die bis zum Jahr 1789, der Französischen Revolution, zurückreicht und deren mittelbare und unmittelbare Folgen das Leben der ganzen Menschheit und besonders das Leben Europas in einer bestimmten Weise auch weiterhin beeinflussen werden - um hier nur mit einigen Daten herausragend verbundene Ereignisse von solcher Bedeutung zu erwähnen: 1918/19 [Ende der Monarchien], 1938/39 [liquidatorischer NS-Antisemitismus und Beginn des II. Weltkriegs], 1948/49 [Teilung Deutschlands], 1968/69 [antiautoritäre Bewegung] und 1989/91 [Fall der Berliner Mauer, Zusammenbruch des europäischen Kommunismus mit Auflösung der Sowjetunion].
Unser individuelles wie unser gesellschaftliches Handeln wird auch in absehbarer Zeit von diesem Jahrhundert geprägt sein - auch wenn viele, sicher die meisten Zeitgenossen sich dessen nicht bewusst sein werden. Sind wir uns dessen jedoch bewusst und verstehen wir, welches eigentlich die uns gestellten Aufgaben in diesem Jahrhundert waren, die aber nicht wesensgemäß ergriffen und gelöst wurden, dann sind wir nicht mehr die Marionetten an den Fäden von Ideologien, Triebkräften, Interessen und Ereignissen der Vergangenheit und nur scheinbar frei und souverän die Gestalter unseres Schicksals, sondern wir können uns dann auch neuen Ideen und Handlungsperspektiven zuwenden, um in Gemeinschaft mit allen unseren Mitmenschen wirklich selbstbestimmt die Zukunft menschenwürdig zu gestalten.
II. Um die dafür notwendigen Einsichten zu gewinnen, kann uns die Vergegenwärtigung der Geschichte hilfreich sein, wenn wir sie in dem, was sie uns in den Motiven ihrer noch wirksamen Zusammenhänge vorgibt, ins Auge fassen und bedenken in dem, was uns der apokalyptische Blick aus neuen Perspektiven erhellen könnte. Ihn aber bringt unsere massenmedienbeherrschte Zeit meist nur viel zu kurz oder überhaupt nicht öffentlich zur Sprache, sodass er bisher noch nicht die ihm zukommende Rolle aufzuklären spielen kann.
III. Diese Erkenntnis hat das Institut für Zeitgeschichte im Internationalen Kulturzentrum Achberg veranlasst, im Jahr 2009 unter dem Thema »Besichtigung eines dramatischen Jahrhunderts« ein Ausstellungsprojekt, mit welchem im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen verbunden sein werden [s. unten angegebene Internetadressen], zu realisieren und dabei »aus neuer Perspektive« den Blick auf geschichtsprägende Ereignisse aber auch auf solche Ideen und Initiativen zu lenken, welche im historischen Sinn zwar im Spiel waren, jedoch aus bestimmten, erkennbaren Gründen zum Schaden des Menschheitsganzen sich nicht durchsetzen konnten [= „nicht gewordene Geschichte", wie es der Historiker Karl Heyer nannte]. - Unter Berücksichtigung zahlreicher Dokumente wollen wir dabei insbesondere die mit den Jahren [1789, 1799, 1832/33 1848/ 49, 1869, 1879, 1888/89, 1899], 1908/09, 1917/19, 1929, 1933, 1938/39, 1948/49, 1956, 1958/59, 1968/69, 1978/79, 1988/1989, 1999/2000 und 2008/2009 und die mit einer jeweiligen Kulmination am Ende dieser Jahrzehnte verbundenen bzw. dazwischenliegenden Ereignisse, Ereignisse insbesondere der mitteleuropäischen Geschichte symptomatologisch „besichtigen” und versuchen, den darin waltenden inneren Zusammenhängen auf die Spur zu kommen, ihrer Wirkungen auf die gegenwärtigen Weltverhältnisse gewahr zu werden und - vorausschauend bis 2019 - daraus folgende Zukunftsaufgaben zu entdecken.
IV. Die Ausstellungs-Arbeit beginnt mit einem 1. Teil am 7. März und dauert bis 23. April 2009. Sie dokumentiert Rudolf Steiners Wirken für den anthroposophischen Sozialimpuls und der »Dreigliederung des sozialen Organismus« [1917 - 1924].
V. In der Karwoche bis Ostern findet vom 4. bis 13. April mit Vorträgen und Seminaren die Tagung »1789 - 1919 - 1989 - 2009 - 2019: Ist’s an der Zeit, die Revolution zu vollenden?« statt. Wir wollen dabei verfolgen, wie die Menschheit seit nun über 200 Jahren in einem ständigen Auf und Ab darum ringt, die Ideen und Impulse der Französischen Revolution - die Volkssouveränität und die drei Ideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit - zu verwirklichen und warum trotz allem bisherigen Misslingen dennoch immer wieder neue Anläufe unternommen werden, dieses humanistische Ziel zu erreichen. Nähere Informationen über die Arbeitszeiten, Anmeldung und weiteres Organisatorisches s. www.impuls21.net und www.wilfried-heidt.de
Konatkt: wilfried.heidt@kulturzentrum-achberg.de
Wilfried Heidt
Achberg, im Februar 2009
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new trinity and unity | Ostertagung im Internationalen Kulturzentrum Achberg
pingbacked Veröffentlicht am 20. Februar 2009 um 10:40
[...] Ziel im Laufe der 5. nachatlantischen Epoche zu verwirklichen. Die Tagung wird von einer >> Ausstellung begleitet. Sie dokumentiert Rudolf Steiners Wirken für den anthroposophischen [...]