new trinity and unity | Zeichen der Zeit - 13-05-2010


Zeichen der Zeit - 13-05-2010

Zum „Todeskampf des Finanzkapitalismus” Forts.

Liebe Leser,

spannende Tage und Wochen. Andererseits betrüblich, dass nicht zahlreicher als bisher aus unserem Umfeld der Versuch aktiv unterstützt wird, jetzt alle verfügbaren Geistes- und Willenskräfte dort einzusetzen, wo derzeit die Front des Kampfes verläuft, dass aus einer täglich schärfer werdenden Gesellschaftskrise, die alles in den Abgrund reißen kann, jene Wende vorbereitet werden kann, die einzig und allein den Weg weist, das zu vermeiden und den längst fälligen Schritt in eine heilsame Zukunft zu wagen. Dieser Schritt wird derzeit - ich muss es sagen, auch wenn es wieder bei bestimmten Zeitgenossen die in der letzten Ausgabe erwähnte „Häme” geben mag - nur aus der Zukunftswerkstatt der Achberger Initiative „Neue Soziale Architektur” öffentlich vertreten und in in die gesellschaftliche Debatte eingebracht. Es ist so. Wenn ich darin irre sollte möge man es auf der allen zur Beteiligung zugänglichen Webseite www.volksgesetzgebung-jetzt.de/der-grosse-ratschlag in die Debatte einbringen.

Auf das an der laufenden Krisenkakophonie Spannende habe ich ja im letzten Nachtrag hingewiesen: aufgrund der zunehmend auswegloser werdenden Krisenentwicklungen im monetären System, kommen jetzt zunehmend Begriffstendenzen ins Spiel, die jetzt schon unmittelbar Aspekte dessen thematisieren, was aus der NSA-Logik vom Ganzen her gedacht und begründet ist. So wird man sich nach den ersten gestern verlauteten Meldungen aus der obersten EU-Ebene jetzt doch entschließen zu tun, wogegen sich besonders auch die deutsche Administration in den letzten Monaten noch vehement gesträubt hat, nämlich die „Währungsunion” durch eine gemeinsame Wirtschaftspolitik - jedenfalls in einigen Bereichen - zu ergänzen. Es kommt damit zwar noch keine Vernunft aus der Erkenntnis des „integralen Systems” in die Verhältnisse, aber man beginnt doch in die Richtung zu denken, die, konsequent zu ende geführt, dort ankommen müsste, was wir mit der NSA-Alternative vertreten und zur Zeit auch im Diskurs auf der bereits mitgeteilten Webseite der Süddeutschen Zeitung sozusagen häppchenweise „aufbauen”. Dank denen, die es flankierend durch ihre Beteiligung unterstützen. Mehr Aufmerksamkeit auf diesen Prozess kann aber nur durch mehr unterstützende Beteiligung erzeugt werden. Deshalb nochmals die Bitte: Beteiligt euch!

Nun kam heute durch eine weitere Sendung im DLF ein nächster Beitrag in der Debatte ins Spiel, aus dem man durch zahlreiche Formulierungen des Interviews mit dem Wirtschaftshistoriker Robert Skidelsky erkennen kann, wie sich erste Denkbewegungen auch gewisser Intellektueller in Richtung auf die NSA-Logik zubewegen, derzeit aber noch hängen bleiben bei entsprechenden Einsichten in die Neubestimmung des Verhältnisses der Kompetenzen von Wirtschaft, Staat und Finanzsystem [bei RS hauptsächlich mit Bezugnahme auf keyneseanische Ansätze]. Ich rate dringend, auch diesen Beitrag zu studieren und ihn in Verbindung zu dem zu lesen, was ich derzeit in meinen SZ-Kommentaren, die ja auch im Großen Ratschlag auf www.volksgesetzgebung-jetzt.de publiziert sind, Schritt für Schritt entfalte [das DLF-Interview mit RS zum Ausdrucken findet man unter http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1182282].

Bis jetzt erinnert mich das Verhalten vieler, die doch durch ihre gewisse Kenntnis der Anthroposophie und ihrer Geschichte wissen sollten, dass Rudolf Steiners Bemühungen, auf die „Feuerzeichen der Zeit” mit der notwendigen Initiative zu antworten, scheiterte, weil man ihm aus den eigenen Reihen die Unterstützung verweigert hat. Die Folge war der Verlauf des 20. Jahrhunderts, wie es dann als vom „Dämon des Zeitalters” beherrschtes zuvor nie gekannte Vernichtungsorgien hervorbrachte und die Menschheit immer tiefer in den geistverleugnenden Materialismus stieß bis an die Schwelle, wo heute bei den jungen Generationen schon bald der Ichverlust droht, weil alles den Egoismus- und Triebkräften bei gleichzeitiger Verstandeskälte und Aufheizung der Emotionalität unterworfen wird. Da das alles medienvermittelt läuft, kann man heute schon die Kinder nur noch sehr bedingt davor schützen. Alle dreht sich wie ein riesiger Wirbel nach unten. Wenn nun aber auch der derzeit einzig wirklichen Alternative nicht die nötige Unterstützung gegeben wird: Was soll sich dann ändern können? Die Tatsache der angesprochenen Entwicklungstendenzen darf nicht zu der Illusion verleiten, es werde schon alles „wie von selbst” zum Rechten führen. Das wird es nicht, wenn nicht das Notwendige als Idee, getragen von einer Bewegung, „in der denkbar größten Öffentlichkeit” [Steiner am 24. 12. 1923] wahrgenommen werden kann. Wir haben von hier aus das uns Mögliche getan. Aber ohne das Mittun kann es nicht gelingen.

Beste Grüße

Wilfried Heidt