new trinity and unity | Zeichen der Zeit - 29-05-10


Zeichen der Zeit - 29-05-10

News zu Diversa [Teil 2]

Liebe Leser,

der Hintergrund, vor welchem der gestrige Teil 1 geschrieben wurde, war, unausgesprochen, das Panorama, das natürlich so wie mir keinem anderen Zeitgenossen vor Augen stehen kann: Das im nächsten Jahr zu begehende - vielleicht auch zu feiernde 40. Gründungsjubiläum des Internationalen Kulturzentrums Achberg. Obwohl natürlich viele der Freunde, die dazu beigetragen haben, dass dieser Ort als Wirkungsstätte für den anthroposophischen Sozialimpuls im umfassenden Verständnis des Begriffes entstehen konnte aus den Bewegungen zu Beginn des dritten Drittels des 20. Jahrhunderts, inzwischen verstorben sind, nimmt es mich doch wunder, dass andere, die dieses Unternehmen aus den Anfängen begleitet oder im Laufe der Jahre zu ihm gefunden haben, mir gegenüber bisher so wenig zu diesem Anlass haben von sich hören lassen - als ob 40 Jahre einer solchen singulären Arbeit, wie wir sie geleistet und diese „Werkstatt einer neuen Gesellschaft”, wie wir sie ziemlich am Anfang in unserem Jahresbericht für 1973 genannt haben, überhaupt nichts Besonderes wäre!

1. Auch wenn sich das noch ändern sollte und vielleicht doch manche sich vergegenwärtigen werden, wie wohl ihr Leben ohne das INKA-Ereignis verlaufen wäre - vielleicht macht doch mancher mal das Gedankenexperiment, sich vorzustellen, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn es dieses Ereignis und was von ihm bis heute ausgegangen ist nie gegeben hätte und was ohne es nicht in der Welt wäre [denn für das, was hier geschah und geschieht gab und gibt es auf der Welt keine Parallele, obwohl ja jeder Mensch frei war, Entsprechendes oder sogar Überzeugenderes auch zu tun, doch niemand hat auch nur Annäherndes vollbracht] - werde ich, sofern meine Kräfte dazu noch reichen mit denen, die mich dabei unterstützen werden/wollen, das 40. Jubiläum gebührend zu würdigen versuchen und die Gelegenheit ergreifen, meinerseits mit mancherlei Unwissenheit und Legendenbildungen, die sich darum ranken, aufzuräumen versuchen. Denn es gibt wohl nur wenige andere Versündigungen im Menschendasein die schwerer wiegen, als die Wahrheit der Geschichte, sofern sie in Erfahrung gebracht werden kann, zu beugen und zu verfälschen. So wie jeder in dieser Hinsicht das Erinnern seiner Biographie versuchen wird, wahrhaftig sich selbst gegenüber zu gestalten, so empfinde ich jedenfalls so gut es geht wahrhaftig auf die Achberger Unternehmensbiographie zu blicken und sie dementsprechend - an den Dokumenten ihrem „roten Faden” nach orientiert - in ihrer ganzen Komplexität zu reflektieren.

Dies nur als ein erster „Vorblick” auf das, was dann an anderer Stelle ausführlich behandelt werden soll. Hier nur noch zwei Termine für diesen Zusammenhang: Die diesjährige Achberger Sommeruniversität, die wir endlich einmal wieder aufleben lassen wollen und die der Vorbereitung der Jubiläums-Veranstaltungen dienen soll, wird stattfinden vom 15. bis 22. August 2010. Näheres dazu in einem der nächsten ZdZ.

Schließlich: Die Gründungstage unserer Zukunftswerkstatt INKA waren ja die Tage zwischen den Jahren 1970/71. Der Initiativkreis traf sich damals im [leider durch einen Brand vernichteten] Haus und Atelier Hoffmann-Lederer in Esseratsweiler, wo wir dann noch auf das leerstehende Hotel aufmerksam wurden, das dann ab April 1971 unsere „Bauhütte” wurde. Aus diesem Anlass wollen wir zwischen den Jahren 2010/11 vom 27. Dezember bis 6. Januar in der Mitte dieser Zeit vom 30. 12. - 2. 01. eine GALA veranstalten zu 40 Jahre Internationales Kulturzentrum Achberg. Es wäre gut und schön, wenn sich möglichst viele von denen, denen unser Wirken keinen inneren Groll bedeutet, sondern eine wirkliche Freude, dass es diese vier Jahrzehnte - in gewisser Hinsicht wahrlich eine Wüstenwanderung, in anderer Hinsicht wahrlich auch ein Bienenweg - gegeben hat und hoffentlich noch viele geben wird, entschließen wollten, an diesem Fest teilzunehmen.

2. Wer die neue Seite http://www.volksgesetzgebung-jetzt.de/der-grosse-ratschlag schon wahrgenommen hat, wird a. d. O. auch auf die „Erläuterung” zu dieser Seite gestoßen sein. Sie war nötig geworden, weil einige Teilnehmer diesen Ort mit ihren Beiträgen zu missbrauchen begannen, ohne auf die hier begonnene Debatte, ob das “Integrale System einer Neuen Sozialen Architektur” als Antwort auf die Krisen unserer Zeit, insbesondere die Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise erkannt werden kann, einzugehen. Sie legten ihr Ei und schlossen an von mir verwendete Topoi ihre Auslassungen über „Gott und die Welt” an, d. h. sie verstanden nicht das dialogische Verfahren der Bezugnahme auf ein vorgegebenes Votum [nach Thomas von Aquin die „disputation legitima"; siehe dazu im Internet die Seiten

http://www.google.de/search?source=ig&hl=de&rlz=1G1GGLQ_DEAT255&=&q=thomas+von+aquin+"disputatio+legitima"&btnG=Google-Suche&aq=f&aq und http://www.dhg-westmark.de/aquin.html ]. Es bedurfte der mehrmaligen Erklärung. Wir waren ja immer von einer bestimmten charakteristischen Wortmeldung ausgegangen, die in der Presse oder im Radio an die Öffentlichkeit kam. Wo es möglich war schaltete ich mich an den entsprechenden Stellen in die jeweilige Internetdebatte ein und begann - zum Beispiel auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung die Dinge zu kommentieren. Weil das immer nur begrenzt stattfinden konnte, entwickelten wir auf dem Blog von www.volksgesetzgebung-jetzt.de die Ratschlagseite, um mit den daran Interessierten die Zusammenhänge aus unserer Sicht erörtern zu können. Das ist angelaufen, wird aber noch viel zu wenig genutzt, um öffentlich wirksam werden zu können. Auch das hängt wesentlich davon ab, ob sich noch viele mehr aus unseren Reihen künftig an der Debatte beteiligen werden. Es ist mir unerklärlich, warum es nicht längst geschieht. Ich korrespondiere hier doch nicht mit Analphabeten, man braucht dafür auch keine Diplome und kein Eingeweihtenzertifikat …

Nun ist aus dieser ersten Erfahrung ein nächster Schritt in Vorbereitung: Damit die Dinge thematisch nicht aus dem Ruder laufen, sind wir damit befasst, ein eigenes neues Portal für die wichtigsten Debatten zu öffnen und sie nach Sachgebieten zu strukturieren. Vielleicht gelingt es auf diese Weise auch die geisteswissenschaftliche Sicht auf  die ungemein spannenden Entwicklungen im gegenwärtigen Zeitgeschehen aus dem Getto, in welchem sie sich nach wie vor in den anthroposophischen Gazetten und in dessen Verlagswesen befindet, zu befreien. Was aber auch nur gelingen wird, wenn auch die heute wortführenden Leute ihre Trutzburgen verlassen und sich an den Debatten beteiligen. Wenn die Vorbereitungen zum Einsatz einer neuen, dafür optimal geeigneten Technologie abgeschlossen sind, werden die ZdZ darüber informieren und breit zur Beteiligung einladen.

2.1 Mit all dem ist nun aber viel Arbeit verbunden. Das heißt, ohne dass wir möglichst bald ein Büro mit einem fähigen Team zur Verfügung haben, das in Verständigung mit den leitenden Mitarbeitern des Instituts für Zeitgeschichte und Sozialforschung die zu einem öffentlich wirksamen freien Geistesleben neuen Stils notwendig gewordene Arbeit zu leisten im Stande ist, werden wir auch diesen Plan nicht realisieren können. Deshalb möchten wir jetzt dafür eine Mitgliederorganisation aufbauen, damit mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Kosten dieser Arbeit finanziert werden können. Wir werden auf der bereits reservierten Seite www.dieDebatten.de [dDd] eine Seite für diese Mitgliederorganisation einrichten. Wer jetzt schon entschlossen ist beizutreten und mit einem bestimmten regelmäßigen Mitgliedsbeitrag von € 10.– monatlich und/oder mit einer entsprechenden Spende sich zu beteiligen, kann das jetzt schon mitteilen [über die Adresse mitgliederorganisation@dieDebatten.de kann die vorläufige Beteiligung angemeldet werden; in den nächsten Wochen wird dann eine spezielle Seite im Netz dafür freigeschaltet].

Für die einzelnen Sparten von dDd wird immer ein charakteristischer Beitrag aus der öffentlichen Debatte - wie jetzt auf der Ratschlagseite - zum Start vorgegeben. An seinen Thesen soll sich dann der offene Dialog entspinnen. Ich bin gespannt, ob es klappen wird.

3. Allerdings werden wir auch damit die auf der Matte liegenden Gewichte nicht zu reißen vermögen. Der Durchbruch für die Aufklärungsbewegung 2.0 im Raume freien Geisteslebens wird erst zu erreichen sein, wenn wir außer der kommunikativen Einzelvernetzung im Internetmedium auch ein Massenmedium unternehmerisch zu Einsatz bringen können; will sagen einen global erreichbaren Fernsehsender zu installieren. Wenn es uns gelingt, mindestens einhunderttausend Mitglieder in der angesprochenen Mitgliederorganisation zu versammeln, ist die Basisfinanzierung auch dafür vorhanden. Der Rest wird mit Werbung finanziert.

[Teil 3 in der nächsten Folge der ZdZ]

Mit Grüßen

Wilfried Heidt