new trinity and unity | Zeichen der Zeit - 24-07-2010


Zeichen der Zeit - 24-07-2010

Der Zeitenstern des Tages: IG EuroVision
und andere Erinnerungen, Aktualitäten und Perspektiven

Liebe Leser und liebe Freunde,

1. beginnen wir mit dem Aktuellen: ich sehe mich ja immer mehr in der Rolle des „Rufers in der Wüste” - selbst unter „Eingeweihten”. Nein nicht ganz. Das täte denen Unrecht, die sich immerhin aufgeschwungen haben, sich zum Beispiel am Sommertheater zu beteiligen und nicht nur ins Parkett zu setzen, sondern auf der Bühne mitzumischen. Will sagen, zum Beispiel sich einzumischen in die auf der ARD-Forum-Seite in Gang gekommene Debatte. Und wer sich doch nur ins Parkett setzt sollte vielleicht wenigstens mitverfolgen, was gerade „aufgeführt” wird. Meine eigene letzte Einlassung „Zurück zum Kern der Sache - Was ist das „Kulinarische?” füge ich dieser Korrespondenz bei [>> pdf]. Link zum ARD-Forum und zur Veröffentlichung auch dieses Textes: http://meta.tagesschau.de/id/38702/mehrheit-fuer-mehr-direkte-demokratie#comment-121717

2. Und ich verbinde damit die Bitte an die Aktiven, unsere Sache doch nicht mit so viel missionarischem Eifer zu verfechten. Und unterlasst bitte den Typ des Usernamens, den Gerhard Schuster [Zapata] und ich [Dante] aus bestimmten Gründen mit dem Zusatz „33″ verbunden gewählt haben, nachzuahmen. Es gibt doch so unendlich viele Kunstnamen, dass man doch nicht dem Nachahmungstrieb huldigen sollte und wenn schon einen sinnigen Namen, dann einen solchen, der abdeckt was man da u.U. hochgesteckt suggeriert. Lieber etwas bescheidener als vermessen. Es will eben alles gelernt sein. Logo. Es macht einen schlechten Eindruck, wenn da eine gewisse Cliquenbildung durchscheint durch zu häufige direkte Bezugnahme auf meine oder GeSchus Einlassungen. Man kann es doch einfach aus der Sache in Anknüpfung an Beiträge anderer formulieren und unsere Webseite eher als „Entdeckung” ins Gespräch bringen denn als „Moschee” [„Hier kniee nieder ...; lest die entsprechenden Seiten am Schluss von „Die Chance der Befreiung", das Marx-Zitat].

Und vermeidet vor allem, nicht der Verführung zu folgen, welcher der „luxemburger” auf unerträgliche Weise anheim fällt, indem er seine ganze psychologische Theorie auf der ARD-Forum-Seite ausbrietet und darunter dann auch Bezugnahmen auf unsere Webseite daruntermischt. Das ist klassisches Sektierertum, durch das unsere Arbeit mehr in Misskredit gerät als dass es ihr dient. Ich bitte darum, das zu unterlassen. Sonst wird’s kontraproduktiv beim besten Willen.

3. Heute sei wenigstens kurz an den 24. Juli 1999 erinnert, als wir auf der Bodenseefähre EUREGIO die IG-EuroVision gründeten [http://www.ig-eurovision.net] und damit einen wichtigen Zeitenstern auf die Reise schickten. Die Jüngeren werden es ja sicher noch erleben, was dann 2032 aus diesem Impuls geworden ist, besonders unter dem Gesichtspunkt, was sie dazu beigetragen haben, dass die Saat aufgehen und vielleicht schon Frucht tragen konnte. Denn taubes Korn haben wir nicht gesät, auch wenn leider einige von den „Weltökonomen” in unseren Reihen, die von Kontinent zu Kontinent jetten, auf folgenlosen „Weltforen” über so Konkretes wie „Eine andere Welt ist möglich” referieren und auf der Suche nach der Seele Europas heute meist vom „Dämon des Zeitalters” besetztes Territorium bereisen - dabei aber unsere Arbeitsergebnisse konsequent ignorieren [ihre einzige Konsequenz, soweit ich es überblicken kann], sie also gehörten auch 1999 zur Gründungsgesellschaft auf dem Bodensee, haben aber seither null und nichts zum IG-EuroVisions-Impuls beigetragen. Sie sind längst nicht mehr „an Bord.”

4. Doch nicht unerwähnt soll am heutigen Tag der Name desjenigen Freundes bleiben, dessen Todstag sich heute zum 46. Mal jährt: Karl Heyer. Als die EUREGIO am 24. Juli 1999 über den See fuhr, führte die Reise dicht am Haus Karl Heyers vorbei, in welchem er in Kressbronn viele Jahre seines so fruchtbaren Lebens als anthroposophischer Historiker lebte und arbeitete. Er war auf diesem Gebiet sicher der bedeutendste unter allen bisherigen Schülern Rudolf Steiners; und er hat mit dem Titel „Der Staat als Werkzeug des Bösen” während der NS-Zeit das wahrscheinlich wichtigste Buch zum tieferen Verständnis dieser Zeit geschrieben. Jeder Heutige und Kommende wache Zeitgenosse sollte es gelesen haben. Diejenigen, die an unseren Tagungen teilnehmen wissen, dass wir bei manchen Zusammenkünften auch kürzere Texte von Heyer gelesen haben; sicher werden wir das auch künftig so halten.

5. Dann für heute ein Letztes: Ich habe ja neuerdings aus meinem Leben von Begegnungen berichtet, die mit meiner Arbeit, insofern sie den Raum gebildet hat, den dann auch manche von euch betreten haben, eine Rolle spielten, weil sie ohne es zu wissen - und ich erkannte es meistens auch erst viele Jahre später - Zusammenhänge verkörperten oder mitteilten, die für meine Lebensaufgabe von kernhafter Bedeutung waren bzw. auch einen Aspekt dessen repräsentierten. Und so habe ich es meinem älteren Deutschlehrer Ende der fünfziger Jahre zu danken, dass mir der Name Heinrich Hansjakob, obwohl ich ihn ein halbes Jahrhundert nicht mehr gehört habe, sofort vor Augen stand, als von ihm heute in der Früh um sechs Uhr eine kurze Sendung des SWR2 im Format „Zeitwort” von ihm berichtete. Denn wie zu so manch anderen Randfiguren des deutschen Geisteslebens verehrte mein von mir geschätzter [katholischer] Lehrer diesen Schriftsteller aus jener demokratiebewegten Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts sehr. Warum ich dies jetzt den ZdZ anvertraue, sodass auch ihr vielleicht mal das eine oder andere Buch des HH in die Hand nehmt und eurer Seele in diesen hektischen Zeiten ein wenig Labsal gönnt, ohne sich ins Träumen zu verlieren, könnt ihr euch selbst in die Stube holen, indem ihr den Link http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/zeitwort/-/id=6252554/property=download/nid=660694/d50cf6/swr2-zeitwort-20100724.pdf konsultiert.

6. Alles Weitere, was auch an „karmischen Zusammenhängen” damit noch einher geht, wird dann wie vieles anderes ähnlicher Art in der Arbeit der Sommeruniversität auf der Tagesordnung stehen. Ich würde mich freuen, einige von euch dabei begrüßen zu dürfen. Es werden spannende Tage durch Zeiten und Räume. Viel längere und weitere als man vermuten mag.

Mit besten Grüßen

Wilfried Heidt